Um die Parksituation für die Menschen in Düsseldorf, besonders in den Abendstunden und nachts, zu verbessern, geht die NRW-Landeshauptstadt neue Wege. In Kooperation mit den Supermarktketten Aldi Süd und Lidl können Anwohner ihre Autos seit dem Juli auf ausgewählten Supermarktparkplätzen über Nacht abstellen.
Das Konzept „Feierabend-Parken“, welches die Landeshauptstadt gemeinsam mit der Stadttochter Connected Mobility Düsseldorf (CMD) sowie ampido, Dienstleister für digitale Bewirtschaftung privater Stellplätze aus Köln, entwickelt hat, sei in Dimension und Umsetzung bundesweit bislang einmalig. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller betonte mit Blick auf die Digitalisierung und Vermarktung von Supermarkt-Parkplätzen: „Mit dem Konzept ‚Feierabend-Parken auf Supermarkt-Parkplätzen‘ können wir nun eine ebenso innovative wie pragmatische Lösung vorstellen. Wir bieten den Menschen in Düsseldorf damit einfache und kostengünstige Parkmöglichkeiten nahe ihrer eigenen Haustür. Gleichzeitig begegnen wir damit den wachsenden Herausforderungen durch zunehmenden ruhenden Verkehr. Das Konzept ist beispielhaft und sicher noch ausbaufähig.“
Kooperation mit Lebensmitteleinzelhandel
Bereits vergangenen Sommer hatten der Oberbürgermeister und Vertreter des Lebensmitteleinzelhandels von Aldi Süd, Lidl, Penny und Netto eine gemeinsame Erklärung zur Bereitstellung von Kundenparkplätzen für die Öffentlichkeit verfasst. Ziel war es zu prüfen, inwieweit Kundenparkplätze des Lebensmitteleinzelhandels am Rande und außerhalb der Geschäftszeiten für die Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden können.
„Mein Dank gilt den verantwortlichen Managern von Aldi Süd und Lidl, die es uns ermöglicht haben, die freien Stellplätze verfügbar zu machen und damit unsere städtische Smart-Parking-Strategie zu unterstützen“, so Keller. Auch Jochen Kral, Mobilitäts- und Umweltdezernent von Düsseldorf, blickt zufrieden auf den Projektstart: „Mit dem Projekt ‚Feierabend-Parken‘ beginnt nun das erste große Supermarkt-Park-Projekt. In Zukunft werden weitere Angebote auf diesem Gebiet folgen.“
Parkdruck mindern
Das Projekt sei ein wichtiger Schritt, um den Parkdruck in der Stadt zu mindern. „Unser Ziel ist es, Bestandsflächen intelligent, effektiv und multifunktional zu nutzen und mehr Parkpotenziale für die Bevölkerung zu erschließen“, sagt Rolf Neumann, kaufmännischer Geschäftsführer der CMD, die das Projekt in Zusammenarbeit mit ampido als Betreiber umsetzt. Dazu erklärt ampido-Geschäftsführer Yasotharan Pakasathanan: „Seit über einem Jahrzehnt betreiben wir Parkplatzsharing auf privaten Parkplätzen in ganz Deutschland. Es ist bemerkenswert und einzigartig, dass eine Kommune eine so kreative Parklösung in diesem Umfang umsetzt. Wir sind stolz darauf, Teil dieser innovativen Lösung zu sein.“
Buchung per App
Ab sofort können Anwohnerinnen und Anwohner das neue Angebot nutzen und einen Parkplatz bequem per ampido-App oder Website unter www.ampido.com/cmd1 buchen. Dabei sind die Nutzer und Nutzerinnen an die Betriebszeiten der Supermarkt-Filialen gebunden. In der Regel können die Feierabend-Parker – abhängig vom jeweilig genutzten Parkplatz – ab 18 Uhr/18.30 Uhr auf den Parkplatz fahren und müssen ihn morgens zwischen 6 Uhr/6.30 oder 7.30/8.30 Uhr wieder verlassen. Über Nacht sind die Parkplätze geschlossen. Mit einer Nachtmiete von vier Euro und einer Monatsmiete von 30 Euro sind die Parkplätze vergleichsweise günstig.
Pilotphase gestartet
Rund 190 Parkplätze stehen insgesamt an den drei Aldi Süd- und fünf Lidl- Standorten für das „Feierabend-Parken“ zur Verfügung. Damit ist die Pilotphase gestartet. Bei positiver Entwicklung haben die Vertreter von Aldi Süd bereits signalisiert, dass sie in den nächsten Monaten weitere Standorte für das „Feierabend-Parken“ zur Verfügung stellen möchten, sodass zeitnah bis zu 400 Stellplätze zur Verfügung stehen könnten. Zukünftig soll das Konzept in der Landeshauptstadt kontinuierlich erweitert werden
Stellten Einzelheiten zum Feierabend-Parken auf Supermarkt-Parkplätzen vor: (v.l.) Rolf Neumann, CMD, Julian Koch, Aldi, OB Dr. Stephan Keller, Mobilitätsdezernent Jochen Kral, Yasotharan Pakasathanan, ampido, und Bernd Gude, Lidl – © Gstettenbauer