Das Franchiseunternehmen Engel & Völkers Commercial hat die bundesweiten Passantenfrequenzen ausgewertet. Basis der Auswertung waren die Daten der hystreet.com GmbH, die an 120 Zählpunkten in 65 Städten die Passantenfrequenz maßen. Dabei stieg der Wert im Mai 2022 gegenüber September 2021 laut der Auswertung am Zähltag Samstag um 5,8 % sowie am Dienstag um 7,7 %. Dies sei ein leicht positiver Trend nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Die ersten beiden Plätze im Ranking belegt München. Am Samstag, dem 14. Mai 2022, besuchten durchschnittlich 12.465 Passanten die Neuhauser Straße. Damit liegt sie um 110 Passanten vor der Kaufinger Straße mit 12.355 Besuchern. Das Treppchen komplettiert die Kölner Schildergasse mit 11.937 Passanten.
Spannend ist laut Engel & Völkers Commercial Hannover. Die niedersächsische Landeshauptstadt habe dort in der Georgstraße prozentual um 12,4 % zugelegt (9.834), liegt aber dennoch um 14 Prozentpunkte hinter dem Vor-Corona-Wert aus dem Jahr 2019. „Der Trend der Passanten-Frequenzzahlen geht bei uns wieder in die richtige Richtung, benötigt allerdings noch Zeit, um an das Niveau der Vor-Corona-Jahre anzuknüpfen“, sagt Gerrit Stönner, Teamleiter Retail und Projektentwicklung bei Engel & Völkers Commercial Hannover. Seines Erachtens nach kommt die Lust am Einkaufen und am Schaufensterbummel erst allmählich wieder in Schwung und es wird noch seine Zeit brauchen, bis die Konsumenten ihre zögerliche Haltung abgelegt haben.
Viel Licht, aber auch Schatten
Nach Angaben der Engel & Völkers Commercial Auswertung haben in 67 der 120 analysierten Zählpunkte der Passanten-Frequenzen ein Plus verzeichnet, vier davon über 50 %. Vor allem die Poststraße in Wuppertal mit 122 % Zuwachs und die Zeil in Frankfurt/Main mit einem Plus von 83,4 % seien hier hervorzuheben. Demgegenüber stünden aber auch Rückgänge an 40 Zählpunkten. Besonders hervor stechen hier die Goethestraße in Frankfurt mit einem Minus von 24,5 % sowie die Hamburger Einkaufsstraßen am Jungfernstieg mit einem Rückgang von 23,5 % sowie Am Neuer Wall mit einem um 20,3 % schlechteren Wert als im Vor-Corona-Jahr.
Auch Gewerbeimmobilien verzeichnen leichtes Plus
Der Blick des Beratungs- und Vermittlungsunternehmens für Gewerbeimmobilien auf den Dienstag zeigt, dass dort die Passanten-Frequenzen bundesweit im Durchschnitt um 7,7 % gegenüber dem dem September 2021 zugelegt haben. Bei dieser Entwicklung spiele vor allem die kontinuierliche Rückkehr von Arbeitnehmern aus dem Home-Office eine gewisse Rolle, so Engel & Völkers Commercial Research. Aber auch die Entwicklung des Onlinehandels spiele hier eine Rolle. Laut Destatis hatte der Internet- und Versandhandel im März 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Umsatzrückgang um 16,9 %. Dies sei auf die Rücknahme der Coronamaßnahmen und das sich damit verbundene, normalisierende Kaufverhalten im stationären Einzelhandel zurückzuführen. Gegenüber dem Jahr 2019 betrage das Minus der Passanten-Frequenzen dennoch 7,6 %. Insgesamt seien aber an 84 der 120 Zählpunkte die Passanten-Frequenzen wieder gestiegen, davon an 15 um mehr als 20 %.
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