Parkhaus ist nicht gleich Parkhaus. Eine wichtige Rolle sollten deshalb schon im Planungsprozess die spezifischen Anforderungen der Nutzer spielen. Die Tiefgarage einer Service-Wohnanlage im Rhein-Sieg-Kreis (NRW) beispielsweise ist ganz auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet.
Das „Wohnen am Markt“ (WAM) im idyllisch gelegenen Neunkirchen-Seelscheid in der Nähe von Köln und Bonn bietet seinen Mietern nicht nur komfortable und barrierefreie Wohnungen, sondern auch eine Tiefgarage, die speziell auf die Bedürfnisse der Zielgruppe „Ü60“ ausgelegt ist. Schon der Weg zu den Stellplätzen macht das deutlich: klare Beschilderung, helles Treppenhaus, freundliche Farben und hohe Decken. Wer mit dem Aufzug ins Untergeschoss fährt, hat bis in die Tiefgarage nur wenige Meter. Aufgrund der Hanglage des Objekts liegt die Garage gar nicht so tief und ist nur etwa zur Hälfte unterirdisch. Der Nutzer betritt keine dunkle Höhle, sondern eine hell beleuchtete Halle mit einer Deckenhöhe von 2,65 Metern.
Großzügige Stellplätze
Die Verteilung der Stützpfeiler ermöglichte ein großzügiges Layout der Stellflächen und ein leichtes Manövrieren auch großer Fahrzeuge. Zur Verfügung stehen 30 Stellplätze mit Breiten von 2,65 bis 2,75 Metern. Dazu finden sich nahe der Eingangstür zwei Behindertenparkplätze, die mit vier Metern Breite deutlich großzügiger bemessen sind als die vorgeschriebenen 3,50 Meter – für Rollstuhlfahrer eine große Hilfe. Zum angenehmen Raumgefühl tragen neben den Decken mit einer Höhe von 2,85 Metern auch die sauber angeordneten Steigleitungen, Kabeltrassen und Rohrführungen bei.
„Alle Stellplätze sind mit einem Anschluss zum Aufladen von E-Fahrzeugen ausgestattet“, erklärt Bauherr und Eigentümer Axel Brähmer, Geschäftsführer der Tusculum Wohnresidenzen GmbH. Dank separater Zähler an jedem Platz kann der Vermieter den Stromverbrauch der jeweiligen Mietpartei genau zuordnen. Nicht nur Autos können in der Tiefgarage des WAM parken, sondern auch Elektromobile. Für sie stehen eigens zehn Stellplätze – jeweils mit Ladevorrichtung und Zähler versehen – bereit. „Dort kann man natürlich auch E-Bikes aufladen“, so Axel Brähmer. Herkömmliche Zweiräder können die Mieter an einem großen Fahrradständer in der Nähe der Eingangstür der Tiefgarage sicher abstellen.
Helle Beleuchtung
Eine ständige Grundbeleuchtung lässt die Nutzer der Garage nie im Dunkeln stehen. Um gegen Stromausfälle gewappnet zu sein, ist die Mindestbeleuchtung zudem akkugepuffert. Bewegungssensoren sorgen im Zusammenspiel mit schnellen Vorschaltgeräten umgehend für vollflächig helle Beleuchtung, sobald eine Person die Halle betritt. Zur Orientierung am Boden und auch als optisches Schmankerl ist die mittig verlaufende Rinne durchgängig von einem IP68 LED-Lichtschlauch beleuchtet. Die Betonrinne, die das Abwasser abführt, ist mit einer darin verlegten Aluschiene abgedichtet.
Als Bodenbelag dient ein hochfester Beton mit ausreichend Gefälle zur Rinne hin. Pfützenbildung und schädlicher Chlorideintrag werden damit verhindert. Eine Spezialfirma aus Mannheim hat die Oberfläche nach dem Austrocknen geschliffen und poliert. Auf ein Detail ist der erfahrene Planer und Bauherr Axel Brähmer besonders stolz: „Auf die Deckel der Sichtkanäle haben wir eine Gummierung aufgebracht. Das minimiert die Geräusche, wenn jemand mit dem Auto drüber fährt.“
Umfassendes Sicherheitskonzept
Die Tiefgarage ist wie die gesamte Wohnanlage komplett videoüberwacht. Zum Sicherheitskonzept gehören überall im Haus Zugtaster mit roten Kordeln, die auch in der Tiefgarage an mehreren Stellen von der Decke hängen. Zieht man daran, wird sofort Alarm ausgelöst und Hilfe eilt herbei.
Auch wer aus der Garage hinausfahren möchte, bedient sich eines Zugtasters, um das Rolltor hochzufahren. Das Garagentor ist mit Lichtschranken versehen, die ein versehentliches Einklemmen von Personen verhindern. Von außen lässt es sich mit einem Transponder bequem öffnen. Mit diesem programmierbaren Universalschlüssel können die Mieter auch alle anderen Schlösser der Gebäude-Außenhülle bedienen. Für alle Fälle ist neben dem Tor eine selbst verriegelnde Nebentür mit Panikschloss eingelassen, die sich nur von innen öffnen lässt. Eine maschinelle Be- oder Entlüftung ist in der Garage dank der Hanglage nicht notwendig. Lochbleche im Garagentor und der Notausgangstür sorgen ebenso wie speziell angefertigte Lamellengitter vor den Lichtschächten in den Seitenwänden für natürliche Be- und Entlüftung.
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Die Service-Wohnanlage
Das „Wohnen am Markt“ in Neunkirchen-Seelscheid umfasst 35 Wohnungen von 52 bis 91 Quadratmetern Größe. Als Service-Wohnanlage sind die Wohnungen barrierefrei ausgestattet. Zu den Highlights gehören neben dem exklusiven Ambiente ein repräsentativer Eingangsbereich, ein Clubraum mit Kamin und ein Café mit großer Terrasse. Zum Konzept zählen optional zu buchende ambulante Pflegedienste sowie Servicepartner, die sich unter anderem um die Reinigung von Wäsche und Wohnung kümmern.
Autor: Marko Ruh, verantwortlicher Redakteur Parken aktuell