Zum zweiten Mal wurde jetzt in Berlin der bautec.INNOVATION AWARD vergeben. Unter den vier Preisträgern ist eine korrosionsfreie Deckenplatte aus Carbon-Beton von Goldbeck.
Insgesamt gingen 36 Bewerbungen aus ganz Europa ein. Zur Preisverleihung des bautec.INNOVATION AWARD waren 14 Beiträge nominiert. Der Bewerbung von Goldbeck gingen laut Unternehmensangaben mehrere Jahre intensiver Forschung und Entwicklung voraus. Das Goldbeck-Projektteam „Carbon“ rund um die Leiter Oliver Heppes und Markus Mühlhaus hat den neuartigen Verbund zwischen Beton und Carbon in mehr als 400 Laborversuchen untersucht. „Der Einsatz von Carbon-Beton bei Neubauprojekten ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen bei Goldbeck. Umso mehr freuen wir uns über den Award“, sagt Markus Mühlhaus, Leiter des Projektteams „Carbon“ und Produktmanager Parkhäuser bei Goldbeck. Die von Goldbeck entwickelte Deckenplatte ausCarbon-Beton soll die tragendeStahlbewehrung herkömmlicher Tragelemente ersetzen. Die Carbonmatte wird in einem textilen Verfahren hergestellt und anschließend beschichtet.
Material bringt Gewichtsersparnis
Die Carbonmatte wird in einem textilen Verfahren hergestellt und anschließend beschichtet. Das Pilotprojekt hatte Goldbeck 2019 realisiert: „Beim Bau unseres eigenen Mitarbeiterparkhauses in Hirschberg haben wir erfolgreich Carbon statt Stahl als tragende Bewehrung eingesetzt. In der Baubranche kommt das einer Revolution gleich“, so Mühlhaus. Die laufende allgemeine Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik soll die Voraussetzungen für die Serienfertigung des Bauteils schaffen. Carbon ist korrosionsfrei und gilt deshalb als besonders als langlebiger Verbundwerkstoff für Außenbauteile. Außerdem können dadurch schlankere Bauteile für den Außen- und Inneneinsatz erzeugt werden.
Goldbeck gibt an, bei Parkhausdeckenplatten durch den Einsatz von Carbon 20 Prozent Gewicht einsparen zu können. „Die leichteren Elemente schonen die natürlichen Ressourcen, vergrößern die Reichweite unserer Fertigungswerke und senken den Transport- und Montageaufwand. Gemeinsam mit der Korrosionsfreiheit, dem geringen Wartungsaufwand und der langen Lebensdauer ergeben sich daraus zahlreiche Nachhaltigkeitseffekte, die sowohl unserer Umwelt als auch unseren Kunden zu Gute kommen“, sagt Markus Mühlhaus. „Gründe genug also, die Forschung fortzusetzen und weitere Anwendungsgebiete für carbonbasierte Bauteile zu erschließen – und diese haben wir schon im Blick!“
Fotos (3): GOLDBECK GmbH